Karriereplanung

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Begriffsklärung

Die Karriereplanung (Career Progression) beschreibt einen Prozess der systematischen beruflichen (Weiter)Entwicklung. Der Begriff umfasst die Planung der beruflichen Laufbahn sowie den Ausbau von Kompetenzen und Fähigkeiten. Auch wenn die Zeiten geradliniger Aufstiege in vielen Unternehmen heute passé sind, stellt die Karriereplanung ein wichtiges Instrument für Arbeitnehmende dar, um sich beruflich und persönlich innerhalb einer Organisation zu entwickeln und sich für angestrebte Positionen zu qualifizieren. Hierfür ist das Definieren klarer Karriereziele sowie das Ausrichten der beruflichen Entwicklung an diesen wesentlich. Diese Ziele sollten zu den Lebensprioritäten passen und Familienplanung oder Work-Life-Balance berücksichtigen. Arbeitgeber*innen nutzen die Karriereplanung, um den langfristigen Personalbedarf durch rechtzeitige und angemessene Personalentscheidungen, insbesondere bei Führungs- und Fachkräften, zu planen. Dadurch werden zum einen Fachkräftemangel und zum anderen Fluktuation vorgebeugt.

Wie erstellt man einen Karriereplan?

Für die Erstellung eines Karriereplans müssen im Zusammenspiel zwischen Arbeitnehmer*in und -geber*in klare Ziele formuliert werden. An diesen Zielen richtet sich die professionelle Weiterentwicklung im Unternehmen aus. Das gemeinschaftliche Formulieren der Karriereziele gibt Arbeitnehmenden eine klare Orientierung und kann Motivation schaffen, die teils langfristig angelegten Ziele auch zu erreichen. Je systematischer die Personalabteilung die Karriereplanung in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden angeht, desto größer ist der Nutzen für das gesamte Unternehmen.

Als Arbeitnehmer*in kann es außerdem hilfreich sein, einen an der Zukunft ausgerichteten Lebenslauf zu erstellen und zu notieren, welche Schritte getätigt und welche Fähigkeiten erlernt werden müssen. Dadurch erhöht sich der Fokus auf die Aufgaben, die für das Erreichen des jeweiligen Karriereziels wichtig sind. Inspiration und Ratschlag von Personen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind können dabei einen besseren Überblick geben. Als nächstes sollten eigene Stärken und Talente identifiziert werden. Gespräche mit der Familie, dem/der Partner*in, Freunden und Freundinnen oder Coaches können dabei hilfreich sein. Eine langfristige positive Entwicklung ist häufiger gegeben, wenn man im Rahmen seiner Stärken agiert anstatt in Rollen zu arbeiten, die nicht dem eigenen Profil entsprechen. Des Weiteren sollten Arbeitnehmer*innen sich fragen, was sie motiviert: Welche Aufgaben erfüllen mich? Was treibt mich an? Die Antworten auf diese Fragen können zeigen, ob eine nachhaltige Motivation für den gewählten Karrierepfad vorhanden ist oder, dass beispielsweise die erhoffte Führungsposition wenig Befriedigung verspricht, da man sich lieber in Projekt- und Detailarbeit vertieft und weniger in Mitarbeiterführung. Oder die Stelle im Konzern ist auf einmal weniger attraktiv, da man sich nach Freiheit und Gestaltungsfreiraum in einem kleinen Unternehmen wünscht.

Welche Vorteile bietet ein Karriereplan?

Karriereplanung bietet sowohl für Unternehmen als auch für Angestellte viele Vorteile. Arbeitgeber*innen können mit einer Karriereplanung, die Mitarbeitende konsequent mit einbezieht, Arbeitsmoral und Personalplanung verbessern, Fluktuation und Einstellungskosten senken sowie einen möglichst effektiven Einsatz von Kompetenzen sicherstellen. Arbeitnehmer*innen können ihre Potenziale mit einem Karriereplan besser ausschöpfen, ihr Bewusstsein für Karrierechancen schärfen und die Zufriedenheit im Arbeitsalltag erhöhen.

Welche Karrierearten gibt es?

Beachten sollten Arbeitnehmer*innen zudem, dass zwei unterschiedliche Karrierearten gibt: die vertikale und die horizontale Karriere. Die vertikale Karriere zielt darauf ab, eine Führungsposition zu erreichen. Bei der horizontalen Karriere geht es nicht um den klassischen Aufstieg auf der Karriereleiter. Stattdessen zeichnet sie sich durch die fachspezifische Entwicklung aus, bei der Mitarbeitende zu Spezialisten und Spezialistinnen in einem oder mehreren Fachgebieten werden. Zwischen beiden Dimensionen sind Mischformen denkbar. Eine horizontale Karriere bietet sich für Menschen an, die sich nicht zur Führungspersönlichkeit geboren fühlen und sich primär fachlich weiterentwickeln wollen.

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