Welche Veränderungen erlebt man, wenn man eine Organisation von Anfang an begleitet? Charlotta Frings, die bereits seit November 2020, dem Gründungsjahr von torq.partners, Teil des Teams ist, teilt in diesem Interview ihre Eindrücke zu den Entwicklungen des Unternehmens. Außerdem gibt sie einen Einblick in ihren beruflichen Werdegang und spricht darüber, wie sie sich neben ihren positionsgebundenen Aufgaben in einer internen Arbeitsgruppe für das Empowerment von Frauen engagiert.
Ich bin Manager im Generalisten-Track bei torq.finance und übernehme derzeit vor allem Interim-Positionen. Bei meinen Interim-Mandaten zählen die Überwachung des gesamten Controllings sowie die Anleitung von Teammitgliedern, die für den operativen Part zuständig sind, zu meinen Hauptaufgaben.
Darüber hinaus koordiniere ich die Monatsabschlussprozesse und bin in der Monatsabschlusszeit für die Klärung offener Fragen, die Erstellung der finalen Reportings sowie deren anschließende Besprechung mit unseren Mandanten und Mandantinnen verantwortlich. Diese Phase ist aufgrund der vielen Aufgaben und der zeitlichen Dringlichkeit immer besonders intensiv für mich.
Vor torq.partners war ich in zwei verschiedenen Start-ups tätig. Eines der beiden konnte leider nicht weitergeführt werden, das andere musste die Anzahl der Mitarbeitenden reduzieren.
Als sich abzeichnete, dass mich mein damaliger Arbeitgeber gehen lassen muss, habe ich mit dem zu dem Zeitpunkt zuständigen Steuerberater über die Herausforderungen gesprochen, die mir in meinen Tätigkeiten in der Start-up-Welt immer wieder begegnet sind. Ich war oft auf mich allein gestellt. Zudem hat es mich gestört, dass ich zwar immer alle Aufgaben lösen konnte, mir aber nie sicher war, ob ich das auf die beste Art und Weise tat. Deshalb war es mir bei einer neuen Stelle wichtig, mit echten Profis zusammenzuarbeiten, um zu lernen, wie es richtig geht. Ich wollte nicht länger nur Brände löschen, sondern mich weiterentwickeln.
Der Steuerberater riet mir daraufhin, eine Tätigkeit in einer Unternehmensberatung zu wählen, da ich dort eine steile Lernkurve hätte und mit einem Team zusammenarbeiten würde. Über ihn kam ich dann in Kontakt mit zwei der Managing Partner von torq.partners. Zu diesem Zeitpunkt war die Gründung des Unternehmens erst zwei Monate her. Im Gespräch mit den beiden Partnern hatte ich direkt das Gefühl, dass das Unternehmen das bietet, was ich suche.
Ich arbeite fast ausschließlich im Homeoffice, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Einerseits finde ich es super praktisch, da ich mir den Fahrtweg spare und mir mein Mittagessen zu Hause kochen kann. Andererseits sehe ich es als Herausforderung für das Betriebsklima. Manchmal fehlt mir der direkte Kontakt zu meinen Kollegen und Kolleginnen. Insgesamt finde ich es dennoch super, dass wir eine Remote-First-Kultur haben, da ich die Flexibilität schätze, auch von anderen Orten aus arbeiten zu können. Außerdem steht mir ja immer die Möglichkeit offen, doch ins Büro zu gehen.
In meinem Team haben wir zweimal wöchentlich Check-ins, in denen unser Vorgesetzter wichtige Informationen teilt, aber auch Raum für fachlichen Austausch und persönliche Gespräche schafft. Ansonsten probiere ich bei allen Teamevents dabei zu sein und mich auch mal mit Kollegen und Kolleginnen im Office zu verabreden. Im letzten Jahr habe ich beispielsweise initiiert, dass wir uns in einem unserer Projektteams zu einem gemeinsamen Frühstück treffen. Das fand ich super.
Durch das Absolvieren einer Fortbildung zum Thema Führung ist mir nochmal bewusster geworden, wie wichtig solche Momente für den Teamzusammenhalt sind. Es sollte nicht immer nur um die Arbeit gehen, sondern auch darum, gemeinsam Erfolge zu feiern und über andere Themen zu sprechen. Den Impuls habe ich direkt ins Team eingebracht und ich denke, das kam überall gut an.
Das ist schwer zu sagen, weil sich so vieles gewandelt hat.
Im letzten Jahr hatte ich mein vierjähriges Jubiläum bei torq.partners. Zu dem Anlass habe ich viel darüber nachgedacht, wie es zu meinem Beginn war: Wir waren nur knapp über zehn Mitarbeitende und konnten unser wöchentliches Teamgespräch noch alle zusammen abhalten. Die größte Entwicklung ist daher vermutlich das enorme Wachstum des Unternehmens. Früher wusste ich noch bei allen, auf welchen Mandaten sie arbeiten, heute geht vieles an mir vorbei. Das ist natürlich ein gutes Zeichen für die Weiterentwicklung des Unternehmens, bringt aber auch mehr Anonymität mit sich.
Da ich während der Corona-Hochphase begonnen habe, war ein weiterer positiver Fortschritt für mich, dass Teamevents nach der Pandemie endlich wieder in Präsenz stattfinden konnten. Sie ermöglichen es, Kontakte zu Personen zu knüpfen, mit denen man im Arbeitsalltag nicht direkt zu tun hat und tragen so dazu bei, das Risiko zunehmender Anonymität zu minimieren.
Ich bin als Junior Consultant eingestiegen, was heute der Position eines Senior Associates entspricht. In der Rolle habe ich vor allem zugearbeitet und selbst noch nicht so viel Verantwortung getragen. Allerdings habe ich von Anfang an kommuniziert, dass es mein Ziel ist, in die Consultant-Position hineinzuwachsen. Gemeinsam mit meinem damaligen Vorgesetzten habe ich definiert, was dafür notwendig ist, und habe dann im Laufe der Zeit die passenden Mandate übernommen. So konnte ich beweisen, dass ich alle erforderlichen Aufgaben bewältigen kann und bin schließlich in die Consultant-Rolle befördert worden. In diesem Jahr habe ich noch einen weiteren Schritt gemacht und bin nun Manager.
In meiner neuen Position sind die Tätigkeiten anspruchsvoller. Zudem habe ich deutlich mehr Verantwortung als zu Beginn. Im letzten Jahr habe ich beispielsweise erstmals ein Projekt eigenständig geleitet und bin inzwischen auch People Lead für eine Person.
Ein gewisses Maß an Selbstorganisation ist wichtig, da wir auf verschiedenen Mandaten arbeiten und uns dementsprechend regelmäßig in neue Arbeitsumgebungen einfinden müssen. Ebenso relevant ist die Fähigkeit, sich abgrenzen zu können – also zu wissen, dass man zwar auf einem Mandat arbeitet, aber nicht für jede Aufgabe verantwortlich ist, die darauf folgt und auch nicht rund um die Uhr verfügbar sein muss. So kann man auch bei einem höheren Workload Überlastung entgegenwirken.
Eine weitere wichtige Eigenschaft sind gute Kommunikationsfähigkeiten. Ich merke immer wieder, dass mindestens 85 Prozent der Probleme, die auftreten, auf fehlenden Austausch zurückzuführen sind. Deshalb motiviere ich unser Team zu aktiver Kommunikation: Bitte gebt regelmäßig Rückmeldungen, damit alle wissen, wie der Stand ist und unsere Mandanten und Mandantinnen sich immer gut abgeholt fühlen.
Natürlich gibt es immer wieder Mandate, bei denen nicht alles glattläuft. Die größte Herausforderung für mich war jedoch, dass ich, aufgrund des Unternehmenswachstums und der dazugehörigen Umstrukturierungen, in zweieinhalb Jahren mehrere verschiedene Vorgesetzte hatte. Dementsprechend musste ich mich oft an neue Strukturen und Arbeitsweisen gewöhnen.
Diese Erfahrung hat mir noch einmal vor Augen geführt, wie entscheidend gute Führung ist – insbesondere jetzt, da ich selbst Führungsverantwortung übernehme. In meinem beruflichen Werdegang bin ich sowohl auf inspirierende als auch auf demotivierende Führung gestoßen und habe erlebt, welchen Einfluss ein Gespräch haben kann. Als Führungskraft ist es mir wichtig, dafür zu sorgen, dass sich meine Kolleginnen und Kollegen gesehen und wertgeschätzt fühlen.
Als Führungskraft ist es mir wichtig, dafür zu sorgen, dass sich meine Kolleginnen und Kollegen gesehen und wertgeschätzt fühlen.
Ich würde gerne den Alltag in unserer HR-Beratung torq.people kennenlernen, insbesondere in Interim-Positionen. In meiner eigenen Rolle merke ich manchmal, dass es zeitaufwändig sein kann, als externe Person in etablierte Strukturen einzutreten. Im Finance-Bereich führt das nur bedingt zu Problemen, da man hier zu großen Teilen ohnehin eigenständig arbeitet. Im HR-Bereich hingegen ist sehr viel Austausch erforderlich. Daher interessiert mich, wie meine Kollegen und Kolleginnen bei torq.people es schaffen, sich in den Unternehmen entsprechend zu positionieren und in interimistischen Rollen nachhaltig Ergebnisse zu erzielen.
Ja, ich bin in einer Arbeitsgruppe zum Thema Frauen bei torq.partners. Das zentrale Thema der Gruppe ist die Tatsache, dass es – zumindest auf gesamtgesellschaftlicher Ebene – noch keine Gleichberechtigung der Geschlechter gibt, auch wenn sie in unserem Grundgesetz verankert ist. Gerade der Finance-Bereich ist nach wie vor eine Männerdomäne, insbesondere in Führungspositionen.
Mit unserer Arbeit zielen wir darauf ab, uns gegenseitig zu empowern und Frauen im Allgemeinen voranzubringen. Dabei ist es mir wichtig zu betonen, dass es uns nicht darum geht, Männer auszuschließen und uns gegen sie zu positionieren. Ganz im Gegenteil: Wir schaffen keinen Wandel, wenn wir die Männer auf dem Weg nicht mitnehmen. Wir müssen für alle Personen, unabhängig vom Geschlecht, sichtbar machen, wie wichtig das Thema ist und verdeutlichen, dass echte Gleichstellung uns als Gesellschaft insgesamt weiterbringt.
Eine der Notwendigkeiten auf dem Weg zur Gleichberechtigung ist es, uns selbst kritisch zu hinterfragen. Viele sagen von sich, dass sie alle Personen gleich behandeln, aber ist das wirklich so? Haben wir nicht trotzdem gewisse Vorurteile? Das ist ein Aspekt, bei dem ich mich viel einbringe.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen und der Frage, wie sie gezielt Vermögen aufbauen können. Unsere Arbeitsgruppe hat bereits ein Dinner organisiert, bei dem sich Kolleginnen aus unserem Team über ihre Erfahrungen zu diesem Thema ausgetauscht haben. Erst kürzlich haben wir außerdem gemeinsam mit N26 das Networking Event „Invest like a Woman“ veranstaltet, an dem auch viele unserer Mandantinnen teilgenommen haben.
Einer der wichtigsten Werte ist für mich Einsatz – sowohl bezogen auf unsere Mandate als auch intern. Entgegen den üblichen Klischees über Unternehmensberatungen setzen wir bei torq.partners darauf, echten Wandel zu bewirken und nachhaltige, konstruktive Lösungen zu entwickeln.
Intern geht es mir vor allem um den Einsatz füreinander: Es gibt sehr viel Unterstützung und man findet bei offenen Fragen immer jemanden, der oder die sich damit schon mal auseinandergesetzt hat. Dadurch konnte ich schon unfassbar viel lernen.
Eigentlich finde ich all unsere Teamevents immer ziemlich gelungen. Besonders gut gefallen hat mir das erste Offsite 2023, da wir viel Raum für individuelle Gestaltung hatten und so echte Begegnungen mit den Kollegen und Kolleginnen möglich waren. Was ich ebenfalls sehr schön fand, war unsere erste Sommerfeier 2021. Da haben wir ein Boot gemietet und gemeinsam einen entspannten Abend auf dem Wasser verbracht.