Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zur Partnerin

Lena Hocker
Lesezeit: 5 Min.
November 22, 2024

Wie kann der Karriereweg zur Partnerrolle bei torq.partners aussehen und was macht die Arbeit für Mitarbeitende hier aus? Über diese und viele andere Themen haben wir in unserem Interview mit Alina Nauen gesprochen, die seit etwa eineinhalb Jahren Principal bei torq.partners ist und als erste Mitarbeitende im Unternehmen den bedeutenden Schritt zur Partnerin gemeistert hat. In unserem Gespräch gibt sie Einblicke in die Chancen und Herausforderungen ihrer Rolle und erläutert ihre Vision für ein gesundes, werteorientiertes Unternehmenswachstum.

Alina, wie verlief Dein beruflicher Werdegang und was hat Dich letztlich zu torq.partners geführt?

Ich habe meine Karriere in einer Bank begonnen. Anschließend habe ich viele Jahre in leitenden Funktionen in Finanzabteilungen verschiedener Start-ups und Scale-ups in Berlin gearbeitet. Zwischendrin habe ich auch Erfahrungen in der internen Revision sammeln dürfen. Es hat mich dann aber doch immer wieder zurück in eine CFO- beziehungsweise Head of Finance-Rolle verschlagen. 

Nachdem meine letzte Firma auf eine Entscheidung vom Investor hin geschlossen wurde, habe ich nach einer Position gesucht, aus der ich möglichst viel mitnehmen kann. Bei torq.partners fand ich genau das: Die Aussicht, viele unterschiedliche Unternehmen durch Projektarbeit kennenzulernen und mich schnell weiterentwickeln zu können, hat mich überzeugt.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit bei torq.partners besonders?

Was mir am besten gefällt, ist das Miteinander und der hilfsbereite Umgang zwischen den Kollegen und Kolleginnen. Durch die Arbeit in einem großen Team gibt es bei Herausforderungen immer jemanden, der/die schon mal ein ähnliches Problem erlebt hat und mit seinen/ihren Erfahrungen unterstützen kann. Zudem pflegen wir eine offene Feedbackkultur, in der auch angesprochen werden kann, wenn etwas nicht optimal gelaufen ist. Dabei ist der Austausch immer wertschätzend.

Des Weiteren mag ich die Abwechslung bei meinen Tätigkeiten. Ich leite ein Team talentierter Consultants, die alle an verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Problemstellungen arbeiten, während ich gleichzeitig als Interim CFO bei meinen Kunden und Kundinnen unterwegs bin.

Wie verlief Deine persönliche Karriere bei torq.partners?

Zu Beginn habe ich ein halbes Jahr ausschließlich auf Projekten gearbeitet und dort die Leitung übernommen. Das war eine sehr intensive Zeit, da ich aufgrund einiger personeller Abgänge eine Vielzahl an Kunden und Kundinnen übernommen habe. Ich habe dann aber schnell die Verantwortung für ein umfassenderes Projekt erhalten, das den Großteil meiner Zeit beansprucht hat.

Allerdings ist es bei uns in der Projektarbeit so, dass man in der Regel nicht 40 Stunden ausgeplant ist. Dadurch hat man die Möglichkeit, nebenbei andere Themen zu bedienen. So kam es dazu, dass ich zum Jahresbeginn ein vierköpfiges Team übernommen habe. Seit kurzem bin ich außerdem Partnerin bei torq.partners.

Inwiefern hat torq.partners Dich bei dieser Entwicklung unterstützt?

Auf dem Weg zum Teamlead wurde ich durch das Leadership-Programm begleitet. Als Teamleads haben wir regelmäßigen Austausch mit der HR-Abteilung, um akute Themen im Team zu besprechen. Zudem hatten wir Leadership-Trainings, in denen wir herausfordernde Situationen beleuchtet und theoretisches Wissen zum Leadership-Approach bei torq.partners vermittelt bekommen haben.

Für die Entwicklung zum Partner oder zur Partnerin wurde dieses Jahr das Partner-Entwicklungsprogramm gestartet, an dem eine Handvoll Principals teilnahmen. Es bestand aus drei Säulen: Zunächst gab es ein Partner Shadowing, bei dem wir jeweils einen Tag lang jeden Partner einzeln begleitet haben. Dadurch hat man ein Verständnis davon bekommen, was es bedeutet, Partner*in zu sein und wie unterschiedlich sich das ausgestalten kann. Die zweite Säule war eine Business Therapy, in der wir Gruppencoachings hatten, die sich auf Nahbarkeit, Empathie und Kommunikation konzentrierten und uns halfen, uns selbst und unsere eigene Außenwirkung besser kennenzulernen. Das war aus meiner Sicht ein totales Highlight. Die dritte Säule war ein Skill Development, in dem wir verschiedene Hard Skills gelernt haben. Das Programm dauerte insgesamt etwa neun Monate und hat uns als Gruppe sehr zusammengeschweißt.

Was waren für Dich die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Partnerin?

Ich hatte meine laufenden Projekte, mein internes Team und zusätzlich alle zwei bis drei Wochen ein Entwicklungsprogramm-Event, das jeweils einen Tag in Anspruch nahm. Diese Doppelbelastung würde ich als Herausforderung sehen, aber nicht ausschließlich im negativen Sinne. Manchmal ist es wichtig, den eigenen Horizont zu erweitern und das Pensum zu erhöhen, um neue Erfahrungen sammeln zu können. 

Mittlerweile hast Du das Partner-Entwicklungsprogramm erfolgreich abgeschlossen. Gibt es weitere Bereiche, in denen Du Dich beruflich noch weiterentwickeln möchtest?

Da gibt es sehr viele! Ein Bereich, der mich interessiert, ist die Organisationsentwicklung, beispielsweise in Richtung Coaching. Ich kann mir gut vorstellen, Unternehmen dabei zu unterstützen, effektive Teamstrukturen aufzubauen und die Zusammenarbeit in Gruppen zu optimieren. Ich glaube, da gibt es enorm viel Potenzial.

Zusätzlich wäre ich auch an der Begleitung einer Aufsichtsrats-Position interessiert, allerdings eher mittel- bis langfristig.

Was ist Deine Vision für torq.partners in den kommenden Jahren?

Ich wünsche mir für torq.partners ein gesundes Wachstum, da ich im Markt noch viel Potenzial sehe. Dabei ist es mir wichtig, unsere Werte – Mut, Einsatz, Respekt und Verantwortung – zu leben, weiterzuentwickeln und jedem neuen Mitarbeitenden zu vermitteln. So können wir gemeinsam unseren Weg gestalten. Ich möchte aktiv dazu beitragen, dass unsere Entwicklung stets mit unseren Werten im Einklang steht.

Die Arbeit spielt in unserem Leben eine so wichtige Rolle, dass ich der Meinung bin, jede Person sollte auch dort die beste Version seiner/ihrer selbst sein können. Dazu gehört für mich, einen gesunden Lebensstil führen und stressige Phasen ausgleichen zu können. Ich denke, es ist wichtig, dass jeder von uns das im Alltag leben kann und dafür möchte ich mich einsetzen. Denn zufriedene Mitarbeitende sind der Schlüssel für ein gesundes Wachstum.


Ich möchte aktiv dazu beitragen, dass unsere Entwicklung stets mit unseren Werten im Einklang steht.

Dass mit Dir zum ersten Mal eine Frau zur Partnerin bei torq.partners ernannt werden konnte, ist ein großer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Welche Bedeutung hat dieser Schritt für Dich?

Ich freue mich total darüber. Für mich persönlich ist das ein wichtiger und großer Schritt. Es war wunderschön zu erleben, wie herzlich und aufrichtig mir alle Frauen gratuliert haben. Ihre Freude über meinen Erfolg war wirklich spürbar. Die erste Frau in der Runde zu sein, hat auch eine Außenwirkung, die nicht zu unterschätzen ist. Meine Vision ist es, andere Frauen dadurch dazu zu inspirieren und zu ermutigen, sich zu empowern.

Passend zum Thema Women Empowerment hast Du ja auch vor kurzem ein Dinner für die Mitarbeiterinnen bei torq.partners durchgeführt. Was hatte es damit auf sich?

torq.partners hat im letzten Jahr eine große Transformation in Bezug auf die Unternehmenswerte durchlaufen. Dabei ist unter anderem eine Initiative entstanden, die sich mit gesellschaftlich wichtigen Themen beschäftigt, die außerhalb unseres Beratungsalltags liegen. In diesem Rahmen habe ich eine Arbeitsgruppe für Frauen bei torq.partners gegründet, die aktuell aus fünf Mitgliedern besteht. Unser Ziel ist es, Frauen im Unternehmen zu fördern und ihnen Impulse zu geben, um selbstbewusster zu werden und sich für sich selbst einsetzen zu können.

Dazu haben wir eine Dinner-Serie ins Leben gerufen. Bei der ersten Version haben wir uns dem Thema „Wie investieren Frauen?“ gewidmet und schon im Vorfeld Informationen zu verschiedenen Anlageklassen gesammelt und geteilt. Ich fand es beeindruckend, wie positiv das aufgenommen wurde. Die Veranstaltung bot einen authentischen Raum, in dem die Teilnehmerinnen offen über ihren Standpunkt beim Thema Investitionen gesprochen haben. Ich denke, alle haben aus dem Dinner gute Ansätze dazu mitgenommen, wie sie sich selbst in dem Bereich neu aufstellen können, um finanziell unabhängig zu sein und zu bleiben.

Was können Unternehmen aus Deiner Sicht als weibliche Führungskraft tun, um die Karriereentwicklung von Frauen besser zu unterstützen?

Gleichberechtigung sollte in allen Prozessen von Unternehmen immer eine Rolle spielen. Im Recruiting ist es wichtig, den Kandidatenpool so zu gestalten, dass Männer und Frauen gleichermaßen vertreten sind. Das kann durch gezieltes Employer Branding und eine Ansprache über verschiedene Kanäle erreicht werden. Ich denke, das ist die Basis, um Gleichberechtigung zu schaffen. 

Darüber hinaus sollten im Unternehmensalltag Maßnahmen zur Förderung von Frauen implementiert werden, etwa durch Leadership- und Verhandlungstrainings. Es ist immer noch ein Problem, dass Frauen ihre Arbeit im Stillen machen. Sie erzielen tolle Ergebnisse, sprechen dann aber möglicherweise nicht darüber. Eine Plattform zu schaffen, die es ermöglicht, gute Leistungen sichtbar zu machen, ist ein großer Hebel, um Gleichberechtigung zu schaffen.

Hast Du abschließend zu unserem Gespräch einen Ratschlag, den Du anderen Frauen im Bereich Finance geben möchtest?

Mein Tipp knüpft an die Ratschläge an, die ich auch Unternehmen gebe, um Frauen weiter zu empowern. Macht Eure Arbeit sichtbar! Gibt es Channels, in denen Ihr Eure Erfolge teilen könnt, solltet Ihr das machen. Sprecht darüber, was für gute Leistungen Ihr erbringt. So könnt Ihr Euch selbst positionieren und Eure erzielten Ergebnisse für Euch nutzen.